Helmut Kohl hat uns alle geprägt - Erinnerungen bei der Eröffnung der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung !

Die Eröffnungsveranstaltung der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung im Französischen Dom am Dienstag, die ich gemeinsam mit vielen Fraktionskolleginnen und Kollegen besucht habe, war eindeutig mein Highlight der Woche.

Helmut Kohl hat viele politische Karrieren direkt oder indirekt beeinflusst – auch meine. Denn wegen ihm bin ich 1990 im Jahr der Wiedervereinigung in die CDU eingetreten.

Wir haben auf dem Stiftungs-Abend viele Erinnerungen an ihn ausgetauscht.

Wie würde Helmut heute handeln?

Und wir haben wir uns auch gefragt:

Wie würde wohl Helmut Kohl – der vor 40 Jahren zum Kanzler gewählt wurde und dessen große Verdienste als Vater der Einheit und als Motor der europäischen Einigung Geschichte schrieben – heute die Zukunft gestalten?

Wie würde er mit seinem politischen Instinkt heute entscheiden und uns durch die Krisen steuern?

Angela Merkel: Prinzipien der politischen Staatskunst Helmut Kohls

Dazu hat uns Angela Merkel, die ihn wie kaum ein anderer, kaum eine andere gekannt hat, in ihrer Rede einige bedenkenswerte Hinweise gegeben. So hatte er z.B. das Gespür für das richtige Timing. Er hielt viel von persönlichen Kontakten bis hinein in die kommunalen Parlamente und von gegenseitigem Vertrauen. Sein Satz „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“ ist allen unvergessen. Er hatte den unbedingten Willen zum Gestalten und dachte immer in geschichtlichen Zusammenhängen.

Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel hielt ein nachdenkenswertes Schlusswort bei der Eröffnung der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung; Foto: Julia Klöckner MdB

Zwei Abschnitte ihrer Rede über Helmut Kohl blieben mir besonders in Erinnerung – und der ist sehr bezeichnend:

„Helmut Kohl hatte klare politische Ziele. Aber Ziele, Haltung und Überzeugungen zu haben, das allein reichte politisch aus seiner Sicht noch nicht aus, und von permanenten Ankündigungen hielt er schon gar nichts. Vielmehr musste beharrlich an der Verwirklichung der Ziele, an der Um- und Durchsetzung dessen, was man sich vorgenommen hatte, gearbeitet werden.“

Wer da nicht an die aktuelle Ankündigungspolitik der Ampel denkt, deren Taten sehr zu wünschen übrig lassen …

Was den Ukraine-Krieg betrifft: Aus politischer Klugheit heraus würde Helmut Kohl aus der Sicht von Angela Merkel heute neben der ganz entschlossenen Unterstützung der Ukraine parallel auch immer mitbedenken würde, wie nach Kriegsende die Beziehungen zu und mit Russland wieder entwickelt werden können – und zwar gemeinsam mit den europäischen Partnern und der NATO.

Die ganze Rede von Angela Merkel können Sie hier nachlesen.

Als weitere Redner haben unser Fraktionsvorsitzender Friedrich Merz und sein Vorvorgänger in diesem Amt Volker Kauder – heute Kuratoriumsvorsitzender der Stiftungihre Sicht auf die Kanzlerschaft Helmut Kohls geschildert.

Lehren für die Zukunft?

Ich freue mich sehr, dass die neue Stiftung das politische Vermächtnis von Bundeskanzler Kohl bewahren wird – und, wie ich hoffe, auch Lehren für die Zukunft daraus ziehen kann.

Eindrucksvoll: Der Empfang fand im Französischen Dom am Gendarmenmarkt statt.

Meine Einladungskarte – ein schönes Programm!