Eine Frage, vor der wir uns alle gerne immer wieder scheuen: Wie kann der letzte Weg würdevoll gestaltet – oder auch selbstbestimmt beendet werden?
Darüber habe ich kürzlich bei meinem Besuch im Frankfurter Würdezentrum mit Dr. med. Oliver Dodt, Projektleiter für Suizidprävention, und Geschäftsführer Dr. med. Ingmar Hornke, Geschäftsführer des, PalliativTeams Frankfurt gesprochen.
Abschied in Würde erleichtern
Gemeinsam mit ihren Teams nehmen sie den Menschen die Angst vor dem Sterben und begleiten sie auf ihrer letzten Reise so, dass sie dabei bis zum Ende ihre Autonomie und ihre Würde behalten können.
Das Würdezentrum wurde 2016 gegründet und betreibt auch eine Palliativakademie für Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, bietet Letzte-Hilfe-Kurse für Bürgerinnen und Bürger an, hilft Betroffenen bei der Planung von Behandlungen im Voraus und fördert mit seinem Institut u.a. innovative Projekte zur Palliativversorgung.
Für diese wichtige Arbeit wurde das Würdezentrum letztes Jahr mit dem hessischen Gründerpreis ausgezeichnet.
Herzlichen Dank auch von meiner Seite für dieses beispielhafte Engagement!
Anhörung im Bundestag zur Sterbehilfe
Aktueller Anlass unseres Austauschs waren die geplanten Neuregelungen zu Suizidprävention und Suizidbeihilfe, die dem Bundestag vom Bundeserfassungsgericht aufgeben wurden.
Inzwischen liegen dazu mehrere Gesetzesvorschläge von interfraktionellen Abgeordnetengruppen vor. Da es hier auch um ethische Fragen geht, spielt die Fraktionszugehörigkeit bei der Entscheidung keine Rolle.
Ich habe mich den beiden Gruppenanträgen meiner Kollegen Castellucci, Heveling und Pilsinger angeschlossen. Wir sind für eine restriktive Regelung bei der Suizidbeihilfe. Wir wollen außerdem erreichen, dass die Menschen vor ihrem Entschluss sehr gut beraten werden, dass die Suizidprävention insgesamt gestärkt wird und dass die Arbeit von Hospizen und Einrichtungen wie dem Würdezentrum besser unterstützt wird.
Zu den Gesetzentwürfen fand diese Woche auch eine Expertenanhörung im Rechtsausschuss statt. Wie erwartet, hatten auch die Experten in der Anhörung unterschiedliche Auffassungen zu den Vorschlägen, die wir jetzt auswerten werden.
