… für Schulen
Aus eigener Erfahrung als Vater von zwei schulpflichtigen Kindern weiß ich, wie schwierig die ersten Corona-Monate für Kinder, Eltern und Lehrer waren.
Um mehr darüber zu erfahren, wie die Schulen in meinem Wahlkreis mit der Herausforderung Corona umgehen, habe ich in der Sommerpause verschiedene Schulen besucht und mit den Schulleitern und Schulleiterinnen gesprochen. Gelernt habe ich dabei: Man kann die letzten Monate grundsätzlich in zwei Phasen einteilen.
Phase 1: Vor den Osterferien.
Die Kontaktaufnahme mit den Schülerinnen und Schülern und die Abläufe bei der Verteilung von Arbeitsaufträgen waren noch schwierig.
Phase 2: Nach den Osterferien
konnten sowohl digitale und analoge Strukturen etabliert werden. Dabei gab Unterschiede zwischen den Schulformen.
An den Gymnasien wurden weitgehend digitale Angebote eingeführt, da fast alle Schülerinnen und Schüler über passende Endgeräte verfügten. An der Mendelssohn-Bartholdy-Schule zum Beispiel konnten sich zudem die Schülerinnen und Schüler ohne Endgeräte die Lehrinhalte per Umschlag abholen. Wer auch so nicht erreicht werden konnte, wurde durch die Lehrer zu Hause aufgesucht. An der besuchten Grundschule wurde kein digitaler Unterricht abgehalten. Die Verteilung von Aufgaben erfolgte über die Eltern. Dies klappte gut.
Insgesamt waren die Lehrerinnen und Lehrer, die Elternschaft und die Schülerinnen und Schüler hoch motiviert. Gleichzeitig machte sich aber auch der Unterschied zwischen den Elternhäusern bemerkbar. Zitat einer Grundschulleitung: „Manchen Kindern hat es richtig gut getan, dass sich die Eltern mal wieder intensiv mit ihnen beschäftigt haben“. Für andere Kinder allerdings war es ein Segen, wieder in der Schule und in der Betreuung präsent zu sein.
Gelobt wurde die Zusammenarbeit mit dem Schulträger MTK. Teilweise kritisch sahen einige Schulleitungen aber die Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium, von dem man sich mehr Hilfe und Flexibilität gewünscht hätte. Insgesamt eine lehrreiche Zeit, die aufgezeigt hat, welche konkreten Defizite im Bereich Digitalisierung von Unterricht bestehen – Handlungsbedarf gibt es insbesondere bei der Lehrerfort- und -ausbildung, bei der Geräteausstattung und im Umgang mit dem Datenschutz.
Die Mittel aus dem Digitalpakt Schule von Bund und Ländern werden hier sicher noch einen großen Anschub leisten – aber noch fehlen teilweise die Digitalkonzepte, die die Schulen dafür vorlegen müssen.
Jetzt bin ich gespannt auf Phase 3: Nach den Sommerferien …
… und Unternehmen
Messebauer Artlife in Hofheim
Besonders die Messebauer sind hart durch die Corona-Krise betroffen. Bei der Firma Artlife in Hofheim habe ich mich bei Geschäftsführer Stephan Haida bereits zum zweiten Mal über die Probleme der Branche informiert und darüber, warum die Hilfen der Bundesregierung als unzureichend wahrgenommen werden.
Artlife ist ein renommierter Setbau-Spezialist für Messen und Events und mit rund 50 Mtarbeitern auch international aktiv. Das neueste Projekt ist eine Chance für die Zukunft: Mit dem Xtra-Raum bietet Artlife Deutschlands erstes mobiles Home-Office für Unternehmen an, deren Angestellte zu Hause keinen angemessenen Arbeitsplatz einrichten können. Tolle Idee !
Am 9. September werden wir unseren Austausch in Berlin fortsetzen. Dann nimmt Stephan Haida an der Großdemonstration der Veranstaltungswirtschaft #alarmstuferot teil, um die Bundesregierung nochmals auf die kritische Lage der Veranstalter hinzuweisen und um ihre Forderungen nach mehr Unterstützung zu präsentieren. Fakt ist: Die Umsatzeinbrüche der Branche durch Corona sind immens, rund 1 Mio. Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.
Bei der Führung durch sein renommiertes Weingut in Hochheim hat mir Simon Schreiber seine vielen interessanten Ideen erklärt, mit denen er sein Weingut fit für die Zukunft machen will.
Essentiell dabei, besonders in Zeiten von Corona: Moderner Weinbau braucht schnelles Internet, denn die Konkurrenz ist groß. Wegen der Außenlage konnte das Weingut bisher leider nicht vom schnellen Breitbandausbau profitieren. Hier sind bezahlbare Alternativlösungen gefragt. Ich habe Simon Schreiber – der übrigens DLG-Jungwinzer des Jahres 2019 ist! – versprochen, sein Anliegen beim Kreis zu unterstützen. Ich hoffe, es klappt!