Science gegen Fake-News: Klare Ansage von DFG-Präsidentin Becker

In einer Welt voller Widersprüche und Veränderungen plädierte die neue Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG, Professorin Dr. Katja Becker, in unserer Forschungs-AG am Dienstag ganz klar für konsequente wissensbasierte Entscheidungen in der Politik – und für eine bessere Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, um das Vertrauen in Wissenschaft und Politik zu stärken.

“Für das Wissen entscheiden“ ist deshalb auch das Motto der DFG in ihrem 100. Jubiläumsjahr.

Professorin Becker ist seit Januar die erste Frau an der Spitze der größten deutschen Forschungsförderorganisation und hat viele Pläne, die Forschung und Wissenschaft in diesem Sinne noch schlagkräftiger zu machen.

Hier einige weitere Hauptthesen von DFG-Präsidentin Becker aus unserem Gespräch:

  • Eine enge internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit ist enorm wichtig, um globale Herausforderungen wie Klimawandel und Energieverknappung zu meistern, um Standards zu setzen, und um den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland zu sichern.
  • Der Wettbewerb um die besten Köpfe ist immer global, gerade im Hightech-Bereich. Afrika und Indien haben hier besonders großes Potenzial, zu dem wir Verbindung halten müssen.
  • Wichtig auch: Die Verbindung zu Wissenschaftlern in Ländern halten, in denen Entscheidungen vielfach allein von Machtinteressen getrieben werden, wie China, Russland, Türkei.
  • Das tut die DFG und rät dazu, „Science Diplomacy“ auch in der Außenpolitik Deutschlands noch stärker zu nutzen.
  • Die Digitalisierung wird auch das wissenschaftliche Arbeiten und den gesamten Forschungszyklus stark verändern. Geklärt werden muss
    besonders die Frage, wie die Datenschutzgrundverordnung so angepasst werden kann, dass z.B. die Auswertung von anonymisierten Patientendaten aus klinischen Studien zeitnah und effizient möglich ist.
  • Die Künstliche Intelligenz ist eine wichtige Zukunftstechnologie, bei der Deutschland seine Karten gut ausspielen Wir dürfen z.B. gegenüber dem zahlungskräftigen Silicon Valley bei der Werbung um KI-Experten und der Sicherung von Forschungsdatensätzen nicht ins Hintertreffen geraten. Deshalb muss die Forschung noch enger mit Unternehmen zusammenarbeiten und die Karrieremöglichkeiten für Forscher in Deutschland weiter verbessern.
  • Freiheit und Diversität der Wissenschaft müs-sen unter allen Umständen bewahrt Nur das schafft Innovationen.
  • Wir müssen die Technologieakzeptanz der Menschen fördern. Dazu bietet z.B. der erste bundesweite Digitaltag am 19. Juni 2020 eine gute Gelegenheit. Alle können mitmachen!