Bund treibt digitale Bildung voran

Laptops für alle Schüler? Onlinekurse statt Präsenzunterricht und Vorlesungen im Hörsaal? Was tun wir von Seiten des Bundes, um den notwendigen Digitalisierungssschub in allen Bereichen der Bildung weiter zu forcieren? Das war unser Hauptthema in der Video-Sitzung meiner Forschungs-AG am Dienstag.

Die Corona-Krise hat jetzt noch einmal mehr deutlich gezeigt, welche großen Unterschiede es in der Digitalisierung der Schulen und Hochschulen gibt. Das müssen wir dringend ausgleichen, damit alle die jungen Menschen die gleichen Chancen haben. Wie wichtig den Schülern selbst das Thema ist, zeigt eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Danach sehen 83% der Schüler die Digitalisierung als Chance, sogar 93% finden den Unterricht mit digitalen Medien interessanter. Sie beklagen gleichzeitig, dass die Schulen zu wenige digitale Lernangebote machen (73%) und technisch schlecht ausgestattet sind (56%).

Digitalpakt Schule ein Segen

In unserer AG waren wir uns einig: In dieser Lage können wir heilfroh sein, dass der Bund als Impulsgeber letztes Jahr den Digitalpakt Schule mit den Ländern auf den Weg gebracht hat und bis 2024 5 Mrd. Euro dafür bereitstellt.

Kurzfristig gibt es jetzt daraus 100 Mio. Euro Soforthilfe für den Auf- und Ausbau von Online-Lernplattformen, um den Corona-bedingten Unterrichtsausfall zu kompensieren. Für die Schulen, die bisher noch gar keine eigene Schulcloud nutzen können, stellt das Bundesforschungsministerium außerdem während der Corona-Krise die HPI-Schul-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts zur Verfügung. Sie wird bisher erfolgreich von den MINT-EC-Schulen genutzt – davon gibt es sechs in meinem Wahlkreis! -, und in einigen Bundesländern als Landeslösung getestet. Viele weitere Schulen haben sich jetzt ebenfalls dafür angemeldet.

Zusätzlich legt die Bundesregierung für den digitalen Unterricht zu Hause jetzt noch einmal ein Sofortausstattungsprogramm mit 500 Mio. Euro auf. Damit sollen die Schulträger z.B. mobile Endgeräte für bedürftige Schüler anschaffen und ihre online-Lehrangebote professionell gestalten. Die Gespräche dazu mit den Ländern laufen noch.

Hochschulen gut gerüstet

Auch in den Hochschulen macht die digitale Bildung durch die Förderung der Vernetzung und mit Hilfe der beiden Hochschulpakte „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ und „Innovation in der Hochschullehre“ Fortschritte. Einen zusätzlichen Digitalpakt Hochschule halten wir deshalb nicht für erforderlich. Hauptsächlich die kleineren Hochschulen haben hier noch Nachholbedarf.

Digitale Berufsbildung Pflicht

In der Beruflichen Bildung laufen die Digitalisierungsanstrengungen ebenfalls auf Hochtouren und werden umfassend vom Bund gefördert – einschließlich Kurse für virtuelles Schweißen und digitale Hilfen für Betriebe überbetriebliche Berufsbildungsstätten. Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehören künftig außerdem zum Pflichtprogramm für Azubis. Von dem neuen Innovationswettbewerb InnoVet versprechen wir uns weitere Impulse für digitales berufliches Lernen.