Meine Rede zur Frage: Wie machen wir unseren Biotech-und Pharmastandort fit für Zukunft?

Auf den Erfolgen auszuruhen wäre fatal

In der heutigen Debatte zum Biotech- und Pharmastandort Deutschland haben wir als Unionsfraktion klargestellt:

Damit wir auch künftig beim globalen Innovationswettlauf ganz vorne mit dabei bleiben können, damit Wachstum und Arbeitsplätze sichern können, dürfen wir uns nicht auf unseren Erfolgen ausruhen. Denn die Konkurrenz vor allem aus den USA und China ist groß, und viele weitere Länder sind uns dicht auf den Fersen.

Das gilt trotz des großen Erfolgs von BioNTech mit seinem innovativen Corona-Impfstoff auch für den Gesundheitsbereich. Gerade hier stagnieren die Gründerzahlen, gerade hier wirbt die USA immer öfter junge Biotech-Firmen aus Deutschland ab, gerade hier fehlt es an Wagniskapital, das für Investitionen in hochrisikoreiche und langfristige Biotech-Projekte essentiell ist, und gerade hier müssen wir uns die Kritik von Biotech-Experten aus den USA gefallen lassen: „Deutschland hat hervorragende Forscher, aber keine Unternehmen.“

Innovations- und Startup-Finanzierung verbessern

Wie machen wir also den Biotech- und Pharma-Standort Deutschland fit für die Zukunft? Welche Forderungen wir als Fraktion dazu haben, habe ich in meiner heutigen Rede beschrieben. Im Wesentlichen geht es darum, die Innovations- und Startup-Finanzierung im Biotech-Bereich auszubauen, denn hier entstehen die innovativen Arzneimittel und Therapien der Zukunft.

Nur ein Drittel aller Krankheiten bisher heilbar

Wussten Sie z.B., dass es nur für rund ein Drittel der bisher bekannten 30.000 Krankheiten gute Therapiemöglichkeiten und Heilungschancen gibt – und noch viel weniger für die seltenen Krankheiten?

Stark sind wir nur gemeinsam mit Europa

Um das zu ändern, ist auch eine enge europäische Zusammenarbeit essentiell, denn nur gemeinsam können wir schneller vorankommen und der Konkurrenz Paroli bieten.

Die Ampel bleibt hier wesentliche Antworten schuldig und gefährdet so unseren guten Ruf als Hightech-Apotheke der Welt.

Wir müssen dem IPCEI Health beitreten

Warum z.B. nimmt Deutschland bisher nicht an dem großen EU-Förderprogramm IPCEI Health teil, das Kanzlerin Merkel letztes Jahr selbst gemeinsam mit Präsident Makron initiiert hat?

Das IPCEI Health ist ein wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse („Important Project of Common European Interest“) und wird helfen, die Menschen besser vor Krankheiten zu schützen und Europa als Gesundheitsstandort wettbewerbsfähiger und technologisch souverän zu machen – mit innovativen Medikamenten, Therapien und Medizintechnik. Wie wichtig das ist, hat uns nicht nur die Corona-Krise vor Augen geführt.

Kreativität der Ampel ist gefragt – es geht um unsere Zukunft

Es darf nicht sein, dass gerade Deutschland hier nicht mit dabei ist. Hier ist jetzt die Kreativität der selbst ernannten Fortschrittskoalition gefragt, das IPCEI mit zu finanzieren.

Es geht um unsere Zukunft. Es geht um die essenzielle Frage: Wie wollen wir künftig unser Geld verdienen, unsere Steuereinnahmen generieren? Wir müssen heute die Innovationen finanzieren, von denen wir morgen leben wollen. Dabei sind Innovationen im Gesundheitsbereich ganz entscheidend.

Gut, dass unser Antrag jetzt in den Ausschüssen weiter beraten wird.

Foto: Screenshot Parlaments-TV