Liebe Freundinnen und Freunde,
vor uns allen liegt wegen der Corona-Krise ein ungewöhnliches Osterfest: Keine Kirchenbesuche, keine Osterfeuer, keine Reisen, keine großen Familienfeiern. Das ist für viele Menschen eine Belastung. Wir denken in dieser Zeit aber auch an die tausenden Familien, nicht nur in Deutschland, die ihre Liebsten an das tückische Virus verloren haben oder die um ihre Angehörigen bangen.
Und trotzdem ist dieses Osterfest wieder ein Fest der Hoffnung für uns Christen. Die Auferstehung Jesu ist verbunden mit der Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Es ist eine grundsätzliche Hoffnung, dass man keine Furcht haben muss, dass es weitergeht, dass es besser wird – auch nach diesem Virus.
„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“, heißt es im Neuen Testament. Es sollte uns alle stolz machen, dass unsere Gesellschaft diesen Vers in den vergangenen Wochen mit Leben gefüllt hat. Die Ärztinnen und Ärzte, die Pflegekräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern, Altenheimen und Gesundheitseinrichtungen leisten Übermenschliches. Sie und die vielen weiteren Helden des Alltags – von den Verkäuferinnen und Verkäufern, über die LKW-Fahrer, bis hin zu den Sicherheitskräften bei Polizei, Feuerwehr, THW oder Bundeswehr – sie alle sind unter erschwerten Bedingungen unermüdlich im Einsatz für unsere Gesellschaft.
Die CDU-geführte Bundesregierung, Länder und Gemeinden arbeiten Hand in Hand, um diese schwierige Situation und deren Folgen zu meistern. Politik, Unternehmen und Gewerkschaften versuchen gemeinschaftlich, die wirtschaftlichen Konsequenzen abzumildern und Jobs zu schützen. Vor allem aber erleben wir in der gesamten Gesellschaft ein unfassbares „Wir“-Gefühl: Freiwillige helfen Bauern bei der Ernte, die „Einkaufshelden“ der Jungen Union helfen Älteren beim Einkaufen, Firmen helfen sich gegenseitig mit Personal und Deutschland versorgt Schwerstkranke aus Frankreich und Italien. Das alles ist praktizierte christliche Nächstenliebe!
Wir kämpfen gemeinsam gegen einen unsichtbaren Gegner. Das macht die Situation so unwirklich. Gerade an so sonnigen Tagen wie zuletzt könnte man meinen, es ist alles nicht so schlimm. Und die aktuelle Entwicklung der Pandemie in Deutschland gibt ja auch vorsichtigen Anlass zur Hoffnung. Diese positive Entwicklung kommt aber nicht von selbst. Sie ist das Ergebnis unseres Verhaltens – von jeder und jedem Einzelnen. Umso mehr kommt es in den kommenden Tagen weiter auf Besonnenheit und Ordnung an. Wir alle müssen weiter Abstand halten, so weit wie möglich zu Hause bleiben und uns an die Regeln halten.
Bund und Länder werden dann nach Ostern beraten, wie es mit den Einschränkungen weitergeht. Dabei ist für uns als CDU klar: Wir machen keine Politik, die den Gesundheitsschutz und den Schutz von Leben gegen die Frage von wirtschaftlicher Dynamik aufwiegt! Auf der anderen Seite erleben wir es nicht nur als Politiker, sondern auch persönlich, wie stark die aktuellen Regelungen unser gesellschaftliches Leben einschränken. Das kann selbstverständlich kein Dauerzustand sein. Aber nichts wäre schlimmer, als verfrühte Lockerungen zuzulassen, die Wochen später zu einer Verschlimmerung der Situation führen und uns zu weit drastischeren Maßnahmen zwingen würden.
Daher sind wir überzeugt: Wenn wir weiter gemeinsam entschlossen handeln, werden wir diese Krise meistern und den Kampf gegen Corona gemeinsam gewinnen. Als Christinnen und Christen glauben wir fest an die österliche Botschaft der Hoffnung.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Osterfest!
Bleiben Sie gesund!
Ihre
Annegret Kramp-Karrenbauer
Vorsitzende der CDU Deutschlands
Ihr
Paul Ziemiak MdB
Generalsekretär der CDU Deutschlands
P.S. Auch wenn die Kirchen geschlossen bleiben: Während der Kar- und Ostertage werden viele Gottesdienste live im Internet übertragen. Nutzen Sie Gelegenheit, die uns die digitalen Medien bieten. Auch wir als CDU gehen diesen Weg. Unsere traditionelle ökumenische Oster-Andacht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konrad-Adenauer-Hauses findet in diesem Jahr digital statt.
Wir laden Sie herzlich ein, auch daran teilzunehmen! Am Mittwoch den 15. April 2020, um 10 Uhr können Sie sich live dazuschalten. Klicken Sie dann einfach auf das Bild und schon können Sie die digitale Andacht live aus dem KAH verfolgen.
Foto: CDU / Laurence Chaperon