Cyberangriffe, China und Corona …

Was müssen wir tun, um unseren Forschungs- und Innovationsstandort noch stärker im globalen Innovationswettslauf zu machen? Wie können wir so schnell wie möglich ein Mittel gegen Corona finden? Um diese Fragen ging es im Forschungsausschuss in Gesprächen mit unserer Forschungsministerin und mit unserem Gast Professor Uwe Cantner, dem neuen Vorsitzenden der Expertenkommission Forschung und Inovation EFI.

Vorsicht vor Cyberangriffen und vor China

Mit hohen Forschungsausgaben von 3,13 % des BIP, der steuerlichen Forschungsförderung und der neuen Agentur für Sprunginnovationen sind wir auf einem guten Weg in die Zukunft.

Aber es bleibt auch viel zu tun. Zwei Kernthemen im EFI-Gutachten 2020 waren:

Cybersicherheit: Immer mehr deutsche Unter-nehmen werden Opfer von Cyberattacken und schränken deshalb ihre Innovationstätigkeiten ein. Der wirtschaftliche Schaden beträgt rund 100 Mrd. Euro jährlich. Wir brauchen deshalb mehr Fachleute und Studiengänge für Cybersicherheit, den schnellen Start der geplanten Cyberagentur, sichere digitale Infrastrukturen und mehr Beratungsangebote für Unternehmen.

Technologieaustausch mit China: Die deutschen Direktinvestitionen in China sind mit 86 Mrd. Euro rund zehnmal so hoch wie umgekehrt. Bei strategischen chinesischen Unternehmenbeteiligungen und Investitionen in sensible Infrastrukturen müssen wir dennoch genauer hinschauen. Wir müssen darauf bestehen, dass es für deut-sche und chinesische Unternehmen und Wissenschaftler gleiche Wettbewerbsbedingungen und Zugang zu Know-how gibt. Der enge wissenschaftliche Austausch mit dem aufstrebenden Technologiestandort China bleibt wichtig – das treibt Innovationen auch bei uns voran.

Mehr Gelder für die Corona-Forschung

Bundesforschungsministerin Karliczek informierte uns über die mit Hochdruck betriebene Suche nach wirksamen Mitteln gegen Corona.

Das BMBF stellt 145 Mio. Euro als Sofortmaß-nahme für die Impfstoff-Forschung im internationalen Rahmen bereit, und weitere 10 Mio. Euro für die Entwicklung von Medikamenten und anderen Therapieverfahren. Es gibt berechtigte Hoffnung, dass es hier bald zu Erfolgen kommt. Die klinische Prüfung kann aber nicht abgekürzt werden, denn die neuen Mittel müssen auch sicher sein.