Meine Rede: Wie erklärt man Wissenschaft so, dass alle den Nutzen neuer Technologien verstehen? Neue Ideen sind gefragt!

Meine Rede: Wie erklärt man Wissenschaft so, dass alle den Nutzen neuer Technologien verstehen? Neue Ideen sind gefragt!

Quantenphysik als Lernspiel oder TikTok-Video? Weltraumexperimente auf einem Fluss-Schiff? Grüne Gentechnik, KI oder Kernfusion als Showeinlage, die alle begeistert?

In der Debatte zur Wissenschaftskommunikation am Donnerstag habe ich in meiner Rede betont, wie wichtig es ist, dass Forscher die Leidenschaft für ihre Projekte mit anderen teilen, dabei Begeisterung und Fantasie spielen lassen – und gerne auch ein paar Tricks, damit auch Laien den Nutzen neuer Technologien verstehen, sich ein fundiertes Urteil bilden können, und sich im besten Fall selbst vom Forschergeist anstecken lassen. Und das auch dann, wenn nicht alle Erkenntnisse gleich ganz eindeutig sind, oder wenn der Weg zur wissenschaftlichen Wahrheit durch Versuch und Irrtum erschwert wird.

Guter Wissenschaftsdialog schafft Vertrauen

Der intensive Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft wird immer wichtiger in einer Zeit, die von komplexen Herausforderungen und einer zunehmend fragmentierten Gesellschaft geprägt ist.

Guter Wissenschaftsdialog fördert die Innovationsbereitschaft und das Vertrauen in Politik und Wissenschaft. Er ist gleichzeitig das schärfste Schwert gegen Unwissenheit, Technikangst, Fake News, Desinformation, Polarisierung und Ausgrenzung.

Guter Wissenschaftsdialog muss auch nach innen wirken. Das gilt auch für die Verständigung zwischen der Forschungsministerin und der Wissenschafts-Community, die in letzter Zeit stark gelitten hat.

Neue Ideen und Formate gefragt

Um mehr Menschen, besonders jüngere, zu erreichen, sollten Forscherinnen und Forscher auch eng mit Social-Media-Experten und Influencern zusammenarbeiten, zum Beispiel mit den Youtube-Spezialisten der Kanäle Breaking Lab und Senkrechtstarter, die Themen wie Fracking oder Weltraumforschung spannend aufbereiten und sehr viele Follower haben.

Max Planck und sein Chauffeur …

Und was die Geschichte von Max Planck und seinem Chauffeur mit dem Ganzen zu tun hat, hören Sie am besten selbst, und zwar hier!

Gamification für Bildung und Wissenschaftsdialog?

Wie wichtig auch Lernspiele für Wissenschaftsdialog und Bildung sind, hatten uns am Vortag in der Forschungs-AG die Experten Odile Limpach und Jonas Zimmer vom Cologne Game Lab der TH Köln erklärt. Der deutsche Gaming-Markt ist heute ein vielfältiger Wirtschaftssektor, geprägt von wachsendem E-Sport und steigenden Umsätzen. Über die Hälfte der Deutschen spielen regelmäßig Computer.

Ein Grund mehr, moderne, komplexe Applikationen, sogenannte Impact- und Serious Games, auch im Bereich Bildung und Wissenschaftskommunikation einzusetzen – besonders, wenn sie uns und unseren Schülerinnen und Schülern spielerisch auch komplexe Themen wie Fake News oder Klimawandel näherbringen.

 

Was noch?

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Licht und Schatten bei der Umsetzung der Menschenrechte:
Zeit, Bilanz zu ziehen: Wie steht es um den internationalen Menschenrechtsschutz? Darüber haben wir am Mittwoch intensiv mit Expertinnen und Experten im Menschenrechtsausschuss diskutiert – 70 Jahre nach Verabschiedung der Europäischen Menschenrechtskonvention und 75 Jahre nach Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Fazit: Die Geschichte der Menschenrechte seit 1948 und die 27 Konventionen, Abkommen und Institutionen zum Schutz der Menschenrechte, u.a. auch der Europarat, sind grundsätzlich ein Erfolg. Trotzdem werden aber gerade heute die Menschenrechte weltweit vielerorts immer stärker mit Füßen getreten. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, kriegerische Konflikte z.B. im Südsudan, schwerste Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren in China, zunehmende transnationale Repressionen durch Russland, China oder Iran, aber auch die Aushöhlung des Rechtsstaats z.B. in Ungarn – all das mahnt uns, die Menschenrechte weiter entschlossen zu verteidigen und durchzusetzen.
Was die Sachverständigen dazu vorgeschlagen haben, erfahren Sie hier:
Bericht und Video zur Anhörung.

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Lieferkettengesetz aufheben:
Bundesminister Habeck
hat sich letzte Woche dafür ausgesprochen, das deutsche Lieferkettengesetz für zwei Jahre auszusetzen – so lange, bis die neue EU-Lieferketten-Richtlinie in deutsches Recht umgesetzt ist. Mit unserem Gesetzesentwurf zur Aufhebung des Gesetzes wollten wir ihm die Gelegenheit geben, seinen eigenen Vorschlag in die Tat umzusetzen, damit unsere Unternehmen nicht auf zwei Hochzeiten tanzen müssen und dadurch doppelt belastet werden. Zum einen ist die EU-Richtlinie nämlich schärfer als deutsches Recht, z.B. was die Haftung betrifft, und die Prüfpflicht für noch mehr Partner entlang der Lieferkette. Zum anderen wären weniger Unternehmen davon betroffen. Leider war unser Versuch vergeblich.

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Trauer um Dr. Klaus Töpfer

Klaus Töpfer war als Bundesumweltminister unter Helmut Kohl und später als Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms ein Vordenker und engagierter Vertreter einer nachhaltigen Umweltpolitik.

Er hat mit seinem Einsatz unsere (Um)Welt zum Positiven verändert, u.a. die Kreislaufwirtschaft etabliert, das Ozonloch bekämpft und den erneuerbaren Energien die Tür geöffnet.

Er wird uns fehlen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.

Infos zu allen Debattenpunkten:

finden Sie wie immer hier und in den Plenarprotokollen.

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Infos zur Arbeit der CDUCSU-Bundestagsfraktion:

Eine Übersicht zu unseren Initiativen finden Sie hier – und eine Übersicht zu unseren Veranstaltungen hier.