Wasserstoff hat die Riesenchance, weltweit das „Öl der Zukunft“ zu werden. Er ist ein wichtiger Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende, für die Energiespeicherung, für umweltfreundlichen Verkehr – dabei geht‘s nicht nur um Wasserstoffautos! –, für eine kohlendioxidarme Stahl- und Chemieproduktion, für den Klimaschutz insgesamt.
Meine Berichterstattung
Als neuer Berichterstatter meiner Fraktion im Forschungsausschuss für diese Schlüsseltechnologie werde ich mich bei Forschungseinrichtungen und Industrieunter-nehmen jetzt intensiv über aktuelle Forschungsprojekte, über weitere notwendige Entwicklungsschritte und über die Anforderungen an die Innovationspolitik informieren.
Den Anfang habe ich am Donnerstag gemacht, in einem Gespräch mit Vertretern von Evonik, BP und RWE. Sie wollen mit ihrem Projekt „GET H2“ im Ruhrgebiet und in Niedersachsen das erste öffentliche Wasserstoffnetz Deutschlands errichten – beeindruckend! Außerdem werde mich eng austauschen mit meinem AG-Kollegen Stefan Kaufmann, den Bundesforschungsministerin Karliczek jetzt zum Innovationsbeauftragten „Grüner Wasserstoff“ berufen hat.
Insgesamt stehen wir noch vor großen Herausforderungen, die wir meistern müssen, bevor Wasserstoff wirklich umweltfreundlich, effizient und wirtschaftlich in den verschiedenen Bereichen breit einsetzbar ist. Wir brauchen vor allem Innovationen bei den Herstellungsverfahren, für die Speicherung und für den Transport von Wasserstoff. Die Zukunft gewinnen können wir außerdem nur mit „grünem“ Wasserstoff, der mit Hilfe von erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarstrom gewonnen wird. Derzeit nutzt die Industrie hauptsächlich „grauen“ Wasserstoff aus Erdgas – wobei viel schädliches CO2 entsteht.
Wasserstoffrepublik Deutschland
Um die Herausforderungen zu meistern, hat die Bundesregierung am 10. Juni die Nationale Wasserstoffsgrategie beschlossen. Das Ziel: Deutschland soll weltweit die Nummer 1 bei „grünen“ Wasserstofftechnologien werden und seine führende Rolle z.B. bei der Elektrolyseforschung ausbauen.
Für den Weg in die Wasserstoffrepublik Deutschland wird Ministerin Karliczek jetzt eine Roadmap entwickeln und einen Ideenwettbewerb starten.
Mit unserem Aufbruchspaket stellen wir zudem 7 Mrd. Euro zusätzlich für den Aufbau der Wasserstoffproduktion in Deutschland bereit – bis 2040 sollen Anlagen von 10 Gigawatt Gesamtleistung entstehen, das entspricht 10 Atomkraftwerken. Weitere 2 Mrd. Euro gibt es für die internationale Zusammenarbeit, vor allem im Rahmen einer europäischen „Wasserstoffunion“ – ein zentrales Thema bei der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Auch die Wasserstoffproduktion in Afrika ist eine wichtige Option.