acatech - ein unverzichtbarer Transmissionsriemen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik!

Auch diese Woche hatten wir im Forschungsausschuss wieder einen hochkarätigen Gast, den ich als Berichterstatter – diese Mal aus dem Zug auf dem Weg nach Berlin – befragen durfte: Dr. Dieter Spath, Präsident der acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften.

Ähnlich wie die Leopoldina, aber mit anderen Schwerpunkten, ist die acatech ein unverzichtbarer Motor für unseren Innovationsstandort und für eine nachhaltige Gesellschaft – eine Art Transmissionsriemen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

So hat die acatech u.a. den Begriff „Industrie 4.0“ erfunden und mitgeholfen, dass Deutschland auf diesem Gebiet inzwischen weltweit führend ist. Ebenso wie die Leopoldina, mit der sie bei vielen Projekten zusammenarbeitet, hat die Acatech in den vergangenen Jahren viele wichtige Impulse für wissenschaftlich fundierte politische Initiativen und Entscheidungen gegeben.

Zukunftsfragen

Herausheben möchte ich vor allem die zukunftsweisenden Innovationsdialoge zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft und die Beschäftigung mit Zunkunftsfragen wie:

  • Wie sehen die Energiesysteme der Zukunft aus?
  • Welches Potenzial bietet die Künstliche Intelligenz?
  • Wie sichern wir unsere digitale und technologische Souveränität?
  • Wie gestalten wir die Arbeitswelt oder die Mobilität von morgen?
  • Wie fördern wir eine umfassende Kreislaufwirtschaft?
  • Wie können wir den Technologietransfer verbessern und Startups besser fördern?
  • Wie können wir unseren Technologiestandort insgesamt noch besser aufstellen und fit für die Zukunft machen?
  • Wie können wir unsere Energiepartnerschaft mit Australien im Bereich grüner Wasserstoff weiter ausbauen?
  • Wie gehen wir mit der Corona-Krise richtig um?

Technikakzeptanz fördern, aber wie?

Ein weiteres extrem wichtiges Thema, dem sich acatech widmet, und das auch mich immer weiter umtreibt, ist die bessere Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, um die Technikakzeptanz zu verbessern.

Denn wir können als Standort künftig nur dann ökonomisch und ökologisch zukunftsfähig sein und Pandemien wie Corona erfolgreich bekämpfen, wenn wir innovativ sind, neue Produkte, Verfahren und Technologien anwenden, die Energiewende, die Digitalisierung und eine nachhaltige Mobilität voranbringen und genügend MINT-Fachkräfte haben.

Trotz einer oft großen allgemeinen Zustimmung stößt die konkrete Umsetzung in Deutschland jedoch an vielen Stellen aber auf Skepsis, Ablehnung oder Unverständnis. Beispiele sind die grüne Gentechnologie, Windräder, neue Stromleitungen für grüne Energie, Mobilfunksendemaste, die Umsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen und einiges mehr. Gleichzeitig fehlen immer mehr MINT-Fachkräfte.

Es gibt bereits zahlreiche Initiativen wie die Wissenschaftsjahre, Technikdialoge, das Haus der kleinen Forscher, das Förderprogramm des Fonds der Chemischen Industrie „Chemie in der Schule“ oder das bayerische Modellprojekt „Lehrer in der Wirtschaft“, die das ändern wollen.

Wichtig aus Sicht von acatech ist es, neue Technologien immer wieder noch besser zu erklären, gleichzeitig neue Anwendungen noch stärker auf den Nutzen für die Menschen auszurichten und die Menschen insgesamt besser in die Gestaltung des technologischen Wandels einzubeziehen.

Wie auch komplexe zukunftsweisende Technologien wie Quantencomputing leichter verständlich wird, zeigt acatech zum Beispiel in ihrer neuen Reihe „Horizonte“.

Bitte lesen Sie selbst, und zwar hier: https://www.acatech.de/projekt/acatech-horizonte-quantentechnologien/

Foto: Screenshot der Website s.o.