Diskussion mit GermanZero: Beim Klimaschutz auf Hightech setzen und alle Menschen mitnehmen!

Sehr anregend: In meiner Video-Diskussion mit engagierten Mitgliedern der Lokalgruppe Rhein-Main des Vereins GermanZero am Mittwoch ging es darum, wie die Pariser Klimaziele von 2015 am besten erreicht werden können. Danach soll zur Bekämpfung des Klimawandels der Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst sogar auf 1,5°C begrenzt werden. Dazu sollen weltweit die Emissionen gesenkt und die Länder bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützt werden.

Julian Thoss, Ulla Boesing und Sven Nagel warben für den Klimaplan von GermanZero und das geplante 1,5-Grad-Gesetz, die ein klimaneutrales Deutschland bis 2035 zum Ziel haben – auch Frankfurt soll so schnell wie möglich klimaneutral werden.

Im Ziel grundsätzlich einig, aber …

Im Ziel waren wir uns grundsätzlich einig, aber ob die Klimaneutralität wirklich schon bis 2035 erreichbar ist?

Ich habe auf den ebenfalls überaus ehrgeizigen Klimaschutzplan der Bundesregierung hingewiesen, der Deutschland bis 2050 weitgehend klimaneutral machen soll. Mit dem Klimapaket, das letztes Jahr in Kraft getreten ist, wollen wir dazu die Energiewende weiter vorantreiben, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55% im Vergleich zu 1990 senken und u.a. bis 2038 aus der Kohle aussteigen – wenn alles gut läuft, auch schneller. Und mit dem Zukunftspaket zur Überwindung der Corona-Krise investieren wir über 60 Mrd. Euro in Bildung und neue Technologien wie Wasserstoff, Künstliche Intelligenz und Quantencomputer, um auch nach dem Ausstieg aus den fossilen Energien wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze zu sichern

Auf Technologie setzen und alle Menschen mitnehmen

Die beste Erfolgsgarantie für mich – und dafür habe ich geworben:

Der Klimaschutz kann nur dann gelingen, wenn wir weiter voll auf den technologischen Fortschritt setzen – z.B. indem wir europaweit die grüne Wasserstoffwirtschaft aufbauen -, und wenn wir alles dafür tun, die Menschen beim Klimaschutz mitzunehmen. Auch die Menschen in den Kohleregionen, und auch die Menschen, die gegen neue Stromleitungen oder Windräder vor ihrer Haustür protestieren.

Die Menschen sollen beim Klimaschutz gerne mitmachen, und das tun sie nur, wenn sie für sich auch die Vorteile sehen.

Das heißt, mit Anreizen und der Förderung von innovativen Technologien, die z.B. Stahlwerke „grün“ machen und auch neue Geschäftsmodelle in den Kohleregionen ermöglichen, können wir mehr erreichen als mit allen Verboten und allzu engen und abstrakten Grenzwerten und Zielgrößen.

So hilft es zum Beispiel der Umwelt viel schneller, dass wir jetzt den Umstieg auf Elektroautos und den Einbau von Ladepunkten staatlicherseits mit hohen Mitteln fördern statt ein Verbot des Verbrenners zu forcieren. Und auch mit unserer Nationalen Wasserstoffstrategie, die besonders den Ausstieg aus fossilen Energien im Industriebereich adressiert, sind wir auf dem richtigen Weg.

Welche Anreize wir noch für mehr Klimaschutz setzen, hat meine Fraktion in diesem Faktenblatt zusammengefasst.

Julian Thoss, Ulla Boesing und Sven Nagel (v.l.n.r.), Mitglieder der Lokalgruppe Rhein-Main des

Vereins GermanZero während unserer Video-Konferenz am 24. Februar