Bildungsrückstände durch Corona: Förderprogramme wichtig - aber Kinder müssen auch Kinder sein können!

Eine große Herausforderung und für mich ein HerzensanliegenWie können wir Kindern und Jugendlichen am besten helfen, die Bildungsrückstände aufzuholen und andere Probleme zu meistern, die durch die Schulschließungen trotz Homeschooling entstanden sind?

Lernrückstände vor Ort beheben

In meiner Rede dazu am Donnerstag habe ich betont, dass hier besonders vor Ort die Leistungsrückstände zu erheben und zu beheben sind. Denn der Förderbedarf ist so unterschiedlich wie es die Schulen und die Schülerinnen und Schüler sind. Dabei sollten die Länder den Verantwortlichen vor Ort auch mehr Freiräume geben, gute Konzepte umzusetzen – gerade auch dann, wenn es um sicheren Präsenzunterricht während der Pandemie geht.

Wir müssen auch im Bildungsbereich flexibler und weniger bürokratisch werden.

Der Bund hilft gerne

Der Bund hilft dabei gerne. So hat Bundesbildungsministerin Karliczek den Ländern zugesagt, zusätzliche Lernangebote in den Ferien mit dem BMBF-Programm “Kultur macht stark” zu unterstützen.

Beim “Lernsommer Schleswig-Holstein” 2020 war diese Kooperation bereits erfolgreich. Dabei ging es nicht nur um Schulstoff, sondern auch um die persönliche und soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, um Selbständigkeit und digitale Kompetenzen. Wegen des hohen Unterrichtsausfalls arbeitet Ministerin Karliczek gemeinsam mit den Ländern auch an einem Aktionsplan zum Aufholen der Lernrückstände. Schwerpunktmäßig will man damit Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen und in den Kernfächern fördern.

Ich freue mich, wenn Bund und Länder bei diesem Nachholprogramm – und auch bei anderen Bildungsthemen – gut zusammenarbeiten. Aber wir sollten dabei nicht die Zuständigkeiten vermischen.

Kinder müssen Kinder sein können

Ansonsten, davon bin ich als Vater von zwei schulpflichtigen Kindern fest überzeugt: Es nützt nichts, wenn wir versuchen, das versäumte Wissen wie durch einen Lerntrichter so schnell wie möglich in die Kinder hineinzustopfen. Kinder müssen trotz der Pandemie Kinder sein können. Nur Kinder, die sich wohl fühlen, können auch gut lernen!

Foto: Screenshot Parlaments-TV und BMBF