Alessandra Korap und Jairo Saw vom Volk der Munduruku

In dieser Woche hatte ich einen ganz besonderen Gast im Bundestag: Alessandra Korap, eine bemerkenswerte Anführerin vom Volk der indigenen Munduruku aus dem Amazonasgebiet in Brasilien. Ich hatte sie in den vergangenen Jahren schon zweimal getroffen.

Alessandra Korap Munduruku zeigt mir ein Video, auf dem die Zerstörung ihrer Heimat zu sehen ist.

Gemeinsam mit ihren Begleitern, darunter der Aktivist Jairo Saw Munduruku, berichtete sie mir von unhaltbaren Zuständen in den indigenen Territorien von Amazonien, die trotz der Unterstützung durch den neuen Staatspräsidenten Lula immer noch anhalten, und gegen die sie und ihre Volksgruppe seit vielen Jahren ankämpfen:

Brandrodungen –  Umweltzerstörungen – Abholzungen – Missachtung von indigenen Landrechten – Vertreibungen – Morddrohungen – Überfälle auf indigene Aktivisten – vergiftetes Wasser durch illegale Goldgräber – teilweise illegale Machenschaften der Agro- und der Bergbauindustrie – das Schlagen von breiten Schneisen für den Bau von Straßen und Schienen zum massenhaften Abtransport von Rohstoffen und Agrargütern wie Soja ohne die Zustimmung der indigenen Bewohner.

All das führt zur kontinuierlichen Zerstörung von Wäldern und Naturräumen, in denen die Munduruku und andere Völker seit Jahrhunderten leben und für deren Schutz sie sich bis heute einsetzen.

Dafür verdienen sie meinen höchsten Respekt und Anerkennung.

Jairo Saw Munduruku spricht über die Angriffe, denen sein Volk ausgesetzt ist

Auch meine Praktikantin Emine Akyüz hat an dem Gespräch teilgenommen

Wie kann Deutschland helfen?

Unsere Konsumgesellschaft trägt an diesen Zerstörungen mit Schuld.

Deshalb liegt es auch an uns, dass wir auf unsere in diesen Regionen tätigen deutschen Unternehmen einwirken, bei ihren Geschäften und Lieferketten unbedingt die Menschenrechte, besonders die Rechte von indigenen Völkern und hohe Umweltstandards einzuhalten – und das auch nachzuweisen.

Dabei wird, darauf setze ich, auch unser neues Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz Lieferkettengesetz, helfen, das seit diesem Jahr in Kraft ist. Auf EU-Ebene wurde kürzlich ein ähnliches Gesetz verabschiedet.

Herzlichen Dank und viel Erfolg!

Ich danke der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt ASW, die Alessandra Korap und Jairo Saw waren nach Berlin eingeladen haben – und dem Team des Forschungs- und Dokumentations-Zentrums Chile-Lateinamerika FDCL, das die beiden bei ihrem Bundestagbesuch begleitet hat.

Vor allem aber herzlichen Dank an Alessandra Korap und Jairo Saw, an das Volk der Munduruku und alle indigenen Völker Amazoniens für ihr Engagement.

Ich wünsche von Herzen viel Erfolg bei ihrem weiteren Einsatz für den Schutz der indigenen Territorien und der Wälder Amazoniens.

Wir stehen auf eurer Seite!