Anregende Begegnungen: Leibniz-Gespräch zur vorausschauenden humanitären Hilfe - Empfang der Humboldt-Stiftung - Sommerfeste!

Anregende Begegnungen: Leibniz-Gespräch zur vorausschauenden humanitären Hilfe - Empfang der Humboldt-Stiftung - Sommerfeste!

Mein letzter Gesprächspartner für dieses Jahr im Rahmen der Reihe „Leibniz im Bundestag“ war Dr. Julian Röckert vom RWI-Institut in Essen. Er beschäftigt sich in seiner Forschung speziell mit Klimaanpassungsstrategien und der Evaluierung von Programmen der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe. Einer seiner regionalen Schwerunkte ist die Mongolei.

Mit ihm habe ich darüber gesprochen, wie wirksam der Ansatz der vorausschauenden humaniären Hilfe ist, also die Hilfe vor der Katastrophe.

In der Mongolei zum Beispiel werden die Winter wegen des Klimawandels immer kälter, und auch wenn die extremen Frostperioden meist relativ kurz sind, kommt es dabei immer öfter zu Massensterben der Viehherden der Nomaden, was ihnen die Lebensgrundlage entzieht. Ein Ansatz der vorausschauenden Hilfe ist es dabei, mehr Schutz für die Viehherden zu organisieren, ein weiterer, mehr Geld für Futter bereitzustellen, um den entkräfteten Tieren über die extremen Frostperioden zu retten, die oft erst am Ende des Winters auftreten. Auch Mikroversicherungen können helfen, um nach einer Katastrophe wieder Geld für einen Neuanfang zu haben. Wie diese Hilfen praktisch umsetzbar sind, und wie sie überhaupt angenommen werden, sind einige der Fragen, mit denen sich Dr. Röckert in seinen Projekten beschäftigt.

In Bangladesch, das regemäßig von Überflutungen heimgesucht wird, stellen sich naturgemäß ganz andere Fragen. Hier helfen am besten Frühwarnsysteme und Geldmittel, damit die Menschen sich, ihre Tiere und ihren wertvollsten Besitz rechtzeitig in Sicherheit bringen können.

Vorausschauende humanitäre Hilfe spart Kosten und rettet Leben

Fazit: Vorausschauende humanitäre Hilfe rettet Leben und trägt dazu bei, Kosten zu sparen, wenn sie frühzeitig einsetzt, muss aber exakt auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden. Die engere Zusammenarbeit mit Klimaexperten, z.B. beim PIK Potsdam, mit lokalen Hilfsorganisationen und den Menschen vor Ort und die stärkere Verknüpfung mit längerfristigen Entwicklungsprojekten sind dabei essentiell für die Wirksamkeit.

Vorausschauende humanitäre Hilfe wird deshalb umso wichtiger, je knapper die Mittel werden, die für humanitäre Hilfe aktuell leider weltweit bereitgestellt werden.

Herzlichen Dank!

Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch an Dr. Röckert und viel Erfolg für die weitere Arbeit! Den Dialog mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Leibniz-Gemeinschaft werde ich auch im nächsten Jahr gerne weiterführen.

Mit Dr. Julian Röckert auf der Brücke des Jakob-Kaiser-Hauses neben meinem Büro.

Jahrestagung der Humboldt-Stiftung: AvHBridgeBuilders – ein Plädoyer auch für noch mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit

Sehr beeindruckt war ich von der feierlichen Auftaktveranstaltung zur Jahrestagung der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, zu der ich am Donnerstag als Forschungspolitiker eingeladen war.

Brücken bauen!

Sie stand unter dem Motto #AvHBridgeBuilders. Die Kernkompetenz der Humboldt-Stiftung, die mit ihrem breiten globalen Netzwerk weltweit einmalig ist und Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt zusammenbringt.

Brückenbauen ist in unseren spalterischen Zeiten wichtiger denn je. Brücken zwischen Menschen, Ländern und Gesellschaften. Aber auch Brücken zwischen Forschungsdisziplinen.

Plädoyer für interdisziplinäre Forschung

Dazu hielt der Physiker Prof. Dr. Jochen Guck – Uni Erlangen-Nürnberg und Max-Planck-Forscher – den Festvortrag. Thema: „What is a physicist doing in biology and medicine?“

Er erklärte dabei u.a. anschaulich, wie die Medizin bei der Erforschung von Krankheiten nicht nur biologische, sondern auch physikalische Wirkprinzipien beachten muss, um neue Heilungsmethoden z.B. für Krebs zu finden.

Ein Plädoyer für noch mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit in allen wissenschaftlichen Bereichen, denn die Probleme sind in der Regel zu komplex, als dass sie nur aus einer Perspektive betrachtet geschweige denn Lösungen gefunden werden könnten.

Humboldt-Professor Dr. Jochen Guck bei seinem Festvortrag

Bühne für Humboldtianer aus der ganzen Welt

Die Jahrestagung gibt auch den Gastwissenschaftler/innen und Geförderten der Stiftung aus rund 70 Ländern eine große Bühne, auf der sie über ihre Arbeit berichten und neue – interdisziplinäre! – Netzwerke knüpfen können.

So auch für zwei junge Wissenschaftlerinnen aus Brasilien und Australien, die seit drei Monaten in Deutschland sind und sich mit den Themen Ethnobiologie – wichtig zur Nahrungssicherung im Klimawandel – – bzw. Krebsforschung befassen.

Kontakt mit dem AvH-Präsidenten

Die Veranstaltung gab mir auch die Gelegenheit, meinen Kontakt mit dem Präsidenten der Humboldt-Stiftung, Prof. Dr. Robert Schlögl zu vertiefen. Ich kenne ihn schon durch meine Berichterstattung zur Wasserstoffstrategie aus dem Forschungsausschuss, denn er ist auch auf diesem Gebiet eine Koryphäe. Nicht ohne Grund nennt man ihn auch den „Wasserstoffpapst“.

Nachverfolgen!

Hier auf Youtube kann man die überaus interessante Eröffnungsveranstaltung nachverfolgen, allerdings zurzeit erst ab der 22. Minute! Und hier der Pressebericht über die gesamte Tagung, auf der auch Bundespräsident Steinmeier gesprochen hat.

 

Networking auch interfraktionell bei den Sommerfesten der Unions-Fraktion und der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft

Das Sommerfest unserer Fraktion im Zollpackhof an der Spree hat wieder einmal gezeigt, dass auch ausgewiesene politische Gegner sich sehr wohl friedlich miteinander in lockerer Atmosphäre austauschen können.

So hat unser Fraktionschef Friedrich Merz dem Fraktionschef der SPD Dr. Rolf Mützenich sehr herzlich zum Geburtstag gratuliert.

Alexander Dobrindt, Dr. Rolf Mützenich und Friedrich Merz

Meine Praktikantin Karoline Risse hat mich auf dem Sommerfest begleitet und die Gelegenheit genutzt, jede Menge Selfies mit unseren Fraktionsgrößen zu machen – mehr dazu und ein paar Fotos im Highlight-Artikel.

DPG-Sommerfest

Auf dem Sommerfest der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft DPG habe ich gemeinsam mit meinem SPD-Bundestagskollegen Dr. Karamba Diaby aus dem Entwicklungsausschuss den Stand der NGO help e.V. besucht, wo wir uns mit Lukas Zechner ausgetauscht haben.

Mit Lukas Zechner, Dr. Karamba Diaby;
Foto: Help e.V.

Nächste Woche treffen wir uns wieder beim 3. Parlamentarischen Briefing von help e.V. Dann geht es um die drängende Frage, wie wir genügend Bundesmittel im Haushalt 2025 organisieren können, um in Krisenregionen weiter bedarfsgerecht humanitäre Hilfe in Katastrophenfällen leisten zu können. Leider stehen die Zeichen aktuell schlecht dafür.