Meine Gremien: Gesundheitsforschung und Innovationsstandort durch bessere Datennutzung, KI und Quantencomputing stärken!

Meine Gremien: Gesundheitsforschung und Innovationsstandort durch bessere Datennutzung, KI und Quantencomputing stärken!

Experten fordern Bürokratieabbau bei Gesundheitsdaten und bestätigen unsere Forderungen:

Im Forschungsausschuss ging es in einem Expertengespräch um ein Thema, für das sich meine Forschungs-AG schon seit Jahren einsetzt und zu dem wir einen Antrag eingebracht haben:

Wie können wir Gesundheitsdaten und Künstliche Intelligenz besser für die Gesundheitsforschung nutzen und daraus zum Beispiel bessere Therapieansätze entwickeln?

Je komplexer eine Studie oder eine Fragestellung ist, umso mehr Gesundheitsdaten werden benötigt. Die Auswertung großer Datenmengen macht es außerdem überhaupt erst möglich, künstliche Intelligenz auch im Gesundheitsbereich erfolgreich zu nutzen.

Restriktive Datennutzung ein Standortnachteil

Daten werden zwar auch in Deutschland im Grunde genug gesammelt, aber sie können kaum genutzt werden. Zurzeit ist der restriktive Umgang mit Gesundheitsdaten in Deutschland ein großer Nachteil. Wir werden als Standort für die klinische Forschung immer uninteressanter, viele potenzielle internationale Forschungskooperationen scheitern.

So sind in Finnland z.B. für die Erforschung chronisch-entzündlicher Magen-Darmerkrankungen 150.000 Datensätze verfügbar, in Deutschland nur 600 ! Und von 3.000 internationalen klinischen Studien zur Corona-Pandemie wurden nur 65 in Deutschland angemeldet – und davon nur 15 realisiert.

Keine Angst vor Gesundheitsdaten-Missbrauch

Um das zu ändern, forderten die Expert/innen vor allem, bürokratische Hemmnisse beim Datenschutz abzubauen, die freie Nutzung anonymisierter und pseudonymisierter Daten, mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen und endlich eine elektronische Patientenakte.

Angst vor Missbrauch individueller Daten braucht dabei laut Expertenrat niemand zu haben, denn der so genannte Data-Lake, ein Sammelbecken für extrem große Datenmengen, ist verschlüsselt. Und den einzigen Schlüssel dazu hat die betroffene Person selbst in der Hand.

Foto: Gerd Altmann, Pixabay

Medizininformatik-Initiative weiter ausbauen

Immerhin gibt es inzwischen die erfolgversprechende Medizininformatik-Initiative, bei der über 30 Universitätskliniken zusammenarbeiten, um klinische Patientendaten für die medizinische Forschung zugänglich zu machen. Im Oktober 2022 hat die Initiative das zentrale Forschungsdatenportal für Gesundheit freigeschaltet.

Für mehr Akzeptanz und um Deutschland als Standort für klinische Studien wieder attraktiver zu machen, brauchen wir jedoch auch eine dezentrale und standortnahe Infrastruktur der Datennutzung.

In unserem Antrag haben wir weitere Forderungen gestellt.

 

Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie für Deutschlands Zukunft

Um die Big Data-Nutzung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz zu fördern, brauchen wir auch eine neue Hightech-Agenda und insbesondere mehr Investitionen in die Künstliche Intelligenz.

Das neue  Positionspapier meiner Forschungs-AG zur Künstlichen Intelligenz und unser Antrag für eine innovationsfreundliche und praxistaugliche KI-Regulierung in Europa – beides haben wir diese Woche in der Fraktion verabschiedet – setzen dafür die richtigen Signale.

Vor allem müssen wir

  • geeignete Rechenkapazitäten bereitstellen,
  • Open Source-KI fördern,
  • den Staat als strategischen Ankerkunden für deutsche KI-Startups etablieren,
  • universitäre Ausgründungen unterstützen,
  • ein neuromorphes Cluster aufbauen,
  • Cloud-unabhängige und somit besser geschützte On-Premise KI-Lösungen für die Bundesverwaltung und die Bildungseinrichtungen bereitstellen
  • die KI-Fachkräftegewinnung verbessern,
  • und die Potentiale von Quanten-KI voll ausschöpfen.

 

Apropos Quantencomputing: Faszinierendes Fachgespräch mit dem Co-Gründer von plancq

Vor einigen Tagen hat meine Forschungs-AG außerdem ein online-Fachgespräch mit Alexander Glätzle geführt, dem Co-Gründer und CEO von planqc. Planqc ist ein vielversprechendes Startup, das erst letztes Jahr aus dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik in München ausgegründet wurde und gleichzeitig das erste Startup, das aus dem Munich Quantum Valley entstanden ist.

Planqc will bis 2026 einen Quantencomputer auf der Basis von neutralen Atomen bauen – eine Technik, die viele Vorteile verspricht: So kann ein solcher Quantencomputer – im Gegensatz zu Quantencomputern auf Basis von Ionenfallen oder Supraleitung – problemlos bei Zimmertemperatur arbeiten und leicht skaliert werden.Für den Bau hat plancq vom DLR einen 29-Millionen-Euro-Auftrag erhalten.

Als Berichterstatter im Gespräch mit Alexander Glätzle, dem Co-Founder und CEO von planqc

Ein faszinierendes Unternehmen, mit dem Potential, einen wirklichen Durchbruch beim Quantencomputing zu schaffen und Technologieführer zu werden – eine tolle Chance auch für den Innovationsstandort Deutschland!