Meine Gremien: Wie bekämpfen wir den Hunger weltweit? – Was brauchen Sprung-Innovationen zum Durchstarten?

Meine Gremien: Wie bekämpfen wir den Hunger weltweit? – Was brauchen Sprung-Innovationen zum Durchstarten?

Anhörung im Menschenrechtsausschuss:
Mehr Geld, Innovationen und politischen Willen zur Bekämpfung des Hungers!

Im Menschenrechtsausschuss haben wir mit Expertinnen und Experten darüber diskutiert, wie wir bis 2030 den Hunger und die Wasserkrise weltweit effektiv bekämpfen können. Aktuell hungern 735 Millionen Menschen, über drei Milliarden Menschen haben keine Möglichkeit, sich gesund zu ernähren: Eine große Herausforderung auch deswegen, weil das UN-Welternährungsprogramm WFP zu 60% unterfinanziert ist.

Martin Frick, Leiter des Berliner WFP-Büros, wies darauf hin, welche erschreckenden Folgen das zum Beispiel in Afghanistan hat: Obwohl die Not dort immer größer wird, können in diesem Jahr nur noch drei Millionen Menschen humanitäre Hilfe erhalten – 2022 waren es noch 23 Millionen.

Ein Lichtblick sind laut Bernhard Kowatsch, Leiter des WFP-Innovation Accelerator, Innovationen und der zunehmende Einsatz neuer Technologien wie Blockchain und künstliche Intelligenz. Damit kann man Kosten senken, die Nahrungsmittelrationen optimal zusammenstellen und die Landwirtschaft optimieren.

Matin Qaim von der Universität Bonn forderte, dass die Landwirtschaft ertragreicher und gleichzeitig umweltfreundlicher und klimaangepasster werden muss.

Johannes Rück vom deutschen WASH-Netzwerk, betonte, man müsse auch die mit der Hungerkrise verbundene Wasserkrise bekämpfen.

Sarah Schneider vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor erklärte, dass sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen weltweit stärker unter Hunger leiden, auch wenn in vielen Ländern gar kein realer Nahrungsmangel besteht.

Die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe Marlehn Thieme forderte mehr politischen Willen und mehr finanzielle Hilfe der reichen Länder, um den Hunger wirklich zu bekämpfen.

UN-Sonderberichterstatterin Alena Douhan wies auf die negativen Auswirkungen einseitiger Sanktionen und Zwangsmaßnahmen auf die Wirtschaft und die Bevölkerung z.B. in Venezuela, Simbabwe und Syrien hin.

 

Anhörung im Forschungsausschuss: Was brauchen Sprunginnovationen zum Durchstarten?

Die Sachverständigen plädieren in der Anhörung für eine Entfesselung der SPRIND-Agentur (vlnr)r:
Dr. Uwe Cantner/EFI-Expertenkommission – Dr. Michael Bruno Klein/AiF-Hauptgeschäftsführer –
Dr. Raoul Klingner/Fraunhofer-Gesellschaft – Rafael Laguna de la Vera/SPRIND-Direktor-
Dr. Ralf Lindner/Fraunhofer ISE – Thomas Oehl/Vsquared Ventures Management –
Franziska Teubert/Bundesverband Deutsche Startups e. V.

Sprunginnovationen besser fördern können, um die großen Herausforderungen durch den Klimawandel, die Digitalisierung, die alternde Gesellschaft oder die Überbevölkerung zu meistern – dazu haben wir uns mit Expertinnen und Experten im Forschungsausschuss ausgetauscht, die der Ampel einige Hausaufgaben aufgegeben haben.

Insbesondere ging es drum, die von uns bereits vor einigen Jahren gegründeten Agentur für Sprunginnovationen, kurz SPRIND, von Fesseln zu befreien, damit sie endlich richtig durchstarten und schnell, effizient und agil arbeiten kann.

Alle Experten waren sich einig, dass das dazu geplante SPRIND-Freiheitsgesetz noch in einigen Punkten geändert werden und der SPRIND mehr Entscheidungskompetenzen und Freiheiten übertragen muss. Dazu gehören:

  • die selbständige und flexible Verwaltung von Haushaltsmitteln, denn Sprunginnovationen sind nicht planbar,
  • die Möglichkeit, Spitzenkräfte angemessen zu bezahlen,
  • die Freiheit, bei Projekten voll ins Risiko zu gehen und das Scheitern einzukalkulieren,
  • der Staat als Ankerkunde für Innovationen wie den Quantencomputer,
  • bessere Exitmöglichkeiten für SPRIND-Investoren in Europa, damit wir auch in Deutschland von den Innovationssprüngen profitieren können – sonst heißt es wieder: Vorteil USA.

Die Innovationen müssen zudem auch wirklich dazu beitragen, gesellschaftlich relevante Probleme zu lösen und entsprechend evaluiert werden, um die hohen Investitionen zu rechtfertigen.

Prof. Rainer Kattel vom University College London war online zugeschaltet.