Anhörung zu bedrohten Minderheiten

In der Anhörung haben wir mit Wissenschaftlern und NGO-Vertretern über die Bedrohung ethnischer und religiöser Minderheiten weltweit diskutiert. Dabei ging es auch um verfolgte aramäische Christen in der Türkei, wo ihnen u.a. verboten ist, ihre Religion auszuüben und ihre Sprache zu sprechen.

Interessant war die Frage: Wie können Demokratien mit zunehmenden “Ideologien der Ungleichheit” umgehen – dazu gehören religiöser Fundamentalismus ebenso wie Rassismus und Antisemitismus. Auch bei uns in Deutschland und Europa nimmt z.B. Ausländerfeindlichkeit zu und ist gekoppelt an die Zunahme rechter und extrem rechter Parteien. In der Aussprache wurde klar: Der Umgang mit Minderheiten ist auch eine Testfrage, wie es um eine Gesellschaft insgesamt bestellt ist.

Minderheiten wie die rund 450 Millionen Angehörigen indigener Völker sind aber nicht nur durch Verfolgung bedroht – sondern auch durch wirtschaftliche, geografische und klimatische Faktoren, gesellschaftlichen Wandel und Generations- und Rollenkonflikte.

Wenn Deutschland das Übereinkommen für die Rechte indigener Völker (ILO 169) ratifizieren würde, könnte das ein Signal an deutsche Unternehmen im Ausland sein, stärker auf die Interessen Indigener Völker einzugehen.